Abenteuer auf der Eder
Packrafting von Ungedanken nach Grifte
Schwungvolle Packrafting Tour

Abenteuer mitten in der Natur an der Eder
08.06.2024
Die Eder gilt als einer der schönsten Paddelflüsse in Hessen. Besonders die ersten Kilometer sind durch die dichte Vegetation und die gute Strömung sehr reizvoll. In der ersten Jahreshälfte ist der Edersee-Stausee gut gefüllt und bringt ordentlich Schwung auf das trotzdem sehr flache Gewässer. Das Wasser der Eder ist so klar, dass man fast immer bis auf den Grund schauen kann. Nach dem Wehr in Altenburg verändert sich die Landschaft merklich. Der Fluss wird tiefer, weniger klar und die Strömung langsamer. Die Umgebung öffnet sich, die Vegetation wird weniger dicht, und das Abenteuer-Feeling lässt etwas nach. Insgesamt ist die Tour ein tolles Erlebnis mit vielen schönen Naturbeobachtungen, besonders in den ersten Abschnitten. Wer das echte Packrafting-Abenteuer sucht, sollte sich auf den Bereich vor Altenburg konzentrieren, aber auch der ruhigere Abschnitt hat seinen eigenen Charme.
Länge |
Einstieg in Ungedanken am Campingplatz für uns nicht möglich, erst 300m später mit nassen Füßen.
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Charakter |
Bis Altenburg abenteuerlich, naturnah mit flotter Strömung. Danach gemächliches Paddeln bis Grifte,aber mit Chance auf Bibersichtungen |
Schwierigkeit |
Schnelle Strömung, wenig Ausstiegsstellen, Lage der Ausstiegstellen kurz vor der Wehrkrone. Daher ist etwas Paddelerfahrung für die Tour notwendig. |
Übernachten |
Direkt am Fluss gibt es nur einen Zeltplatz in Ungedanken. Wir hatten dort keine gute Erfahrung. Rund um den Edersee sowie in Guxhagen gibt es mehrere schöne Zeltplätze, z.B. Fuldaschleife. Einige Pensionen vorhanden. |
An- und Abreise |
Von Mandern bis Grifte und Guxhagen gibt es eine gut frequentierte Zugstrecke. Affoldern ist per Bus angebunden. |
Weiter Paddeln |
Die Fulda ist ein klassischer Wanderfluss. Im weiteren Verlauf dominiert städtisches Paddeln durch Kassel, bevor es wieder naturnaher wird. |
Achtung |
Vorsicht an den Wehren, der Ausstieg liegt meist erst knapp vor der Wehrkrone. Befahren erlaubt 30.04.-01.11., von 09 – 19:30 Uhr. Keine Kiesbänke betreten! Mindestwassertiefe 30cm mit Ablass aus dem Edersee von 6m³/s. Wir hatten bei der Tour Anfang Juni starke 27m³/s und so 5-7km/h Fließgeschwindigkeit. |
Einstieg mit Hindernissen in Mandern und erste Eindrücke
Gestartet sind wir in Grifte, wo wir unser Auto geparkt haben. Von dort aus ging es mit dem Zug nach Mandern. Dort gibt es einen netten Backshop zum Frühstücken. Alternativ steigt man kurz vorher in Ungedanken aus. Von beiden Bahnhöfen aus kann man zum nahegelegenen Campingplatz Ederblick laufen, wo wir eigentlich einsetzen wollten. Leider war der Campingplatzwart nicht sehr hilfsbereit. Er zeigte uns die Einstiegsstelle nicht, verwies auf das Privatgelände des Campingplatzes und wollte uns nur dann Informationen geben, wenn wir auch dort übernachteten. Wir liefen also weiter am Fluss entlang und fanden etwa 300 Meter weiter hinten eine Einstiegsmöglichkeit. Der Einstieg hier ist allerdings nicht erlaubt. Man sollte besser am Campingplatz, in Affoldern oder Fritzlar starten. Die Strömung war gut, was auch den starken Regenfällen der letzten Wochen geschuldet war. Die Eder zeigte sich hier von ihrer grünen und wilden Seite: ein schmaler, aber naturbelassener Flussabschnitt, der perfekt für Packrafting geeignet ist.

Zuganbindung in Grifte

Einstieg in die Eder mit Hindernissen

Los gehts auf die Eder bei Ungedanken
Zum Wehr in Fritzlar
Etwa zwei Kilometer hinter dem Campingplatz erreicht man das erste Wehr in Fritzlar. Es ist nicht ausgeschildert, aber man bemerkt es durch die verlangsamte Strömung und das Rauschen des Wassers. 50 Meter vor dem Wehr gibt es auf der rechten Seite ein Schild mit der Aufschrift „Hier Ausstieg“. Nach einer kurzen Umtragestrecke kann man hinter dem Wehr wieder einsetzen. Der Fluss bleibt naturnah und die Strömung ist weiterhin gut.

Ausstieg am Wehr in Fritzlar

Nur kurz umtragen…

… in flaches Wasser…

… und es geht flott weiter.
Fritzlars Spickebrücke und die Ederauen
Kurz darauf erreicht man die Spickebrücke in Fritzlar, die einen Pfeiler in der Mitte des Flusses hat. Hier muss man sich entscheiden, ob man links oder rechts herum fährt. Wir wählten die rechte Seite, da dort eine Art „Rutsche“ über die Stromschnellen zu erkennen war. Hinter der Brücke kann man an flachen Kiesbänken gut anlanden und Fritzlar erkunden. Eine weitere Ein- und Ausstiegsstelle befindet sich am Mühlengraben, allerdings kann die Strömung es fast unmöglich machen, diesen Flussarm hinaufzupaddeln. Nach Fritzlar durchquert man für etwa 10 km und 1,5 Stunden die Ederauen, ein grünes Gebiet mit vielen kleinen Flussverzweigungen. Der Hauptkurs ist stets klar erkennbar und die Strömung sorgt für eine spritzige Fahrt. Die Landschaft bleibt flach und naturbelassen. Bei Niederschmölln soll es hinter der Brücke einen Ausstiegsplatz geben, den wir allerdings nicht gefunden haben. Ein Stück weiter fanden wir jedoch eine Kiesschräge mit einer Sitzbank, die sich gut zum Anlanden eignete.

Am Besten rechts durch die Spickebrücke bei Fritzlar

Ederauen sind der spannendste Abschnitt der Eder

Niederschmölln an der Eder
Das Wehr in Altenburg mit Pause in Felsberg
Bevor das Wehr in Altenburg auftaucht, sieht man einen alten Burgturm auf einem Hügel. Das Wehr selbst ist nicht ausgeschildert, aber man hört es rechtzeitig. Auf der rechten Seite gibt es eine breite Stelle zum Aussteigen. Hinter dem Wehr kann man wieder einsetzen oder man nutzt die benachbarte Schwalm, die sich nach wenigen Metern wieder in die Eder ergießt. Hinter dem Wehr in Altenburg verändert sich die Landschaft merklich. Der Fluss wird tiefer, weniger klar und die Strömung langsamer. Die Umgebung öffnet sich, die Vegetation wird weniger dicht. Weitere 2km später kommt man nach Gensungen und Felsberg. Die Burg in Felsberg sieht man schon von weitem. Über den Sommer kann man Sonntags auch auf den Turm hinauf. Vor der Brücke rechts gibt es den Ausstieg nahe des Bahnhofes. Nach insgesamt 16 km könnte man hier den Paddeltag beenden. Leider gibt es hier keinen Campingplatz, der Tag ist noch lang und die Strömung ist noch so flott, dass wir noch etwas weiter fahren.

Ausstieg am Wehr in Altenburg

Naturromantik auf der Eder

Paddeln Richtung Felsberg

Pause im 3-Burgen-Ort Felsberg
Vom Wolfershausener Wehr bis fast in die Fulda
Vor dem Wehr in Wolfershausen nimmt die Strömung stark ab, bis sie fast zum Stillstand kommt. Auch hier muss man etwa 300 Meter über einen Waldweg umtragen. Die Einstiegstelle befand sich während unserer Tour auf einer bewohnten Kuhweide, was das Einsetzen etwas schwieriger machte und wir weiter vorn eine Stelle suchten. 5 Flusskilometer später liegt der Ausstieg in Grifte, wieder kurz vor dem Wehr rechts. Auch hier grasen im Juni Kühe und ein Zauntor muss geöffnet werden.

Wehr Wolfershausen

Der Einstieg nach dem Wehr
